Dienstag, 22. Januar 2013

Nachtrag: Sylvester und Neujahr

Ha, und endlich sind wir beim letzten Tag des Jahres 2012 angekommen. Und was soll ich euch sagen - es war denkbar unspektakulär.

Zum Abendessen trafen wir uns mit Sarka, Martina und einer weiteren Tschechin (Hanna), außerdem war Sonja mit von der Partie und wir beide. Es gab Sukiyaki - all you can eat. Wie immer mit der üblichen Zeitbegrenzung.

Gemüse und Fleisch in Sojasauce gekocht und dann durch ein rohes Ei (als Sauce) gezogen. Lecker!!!

Und hinterher gingen wir noch in einen Irish Pub/English Pub. Dort war das Bier zwar teuer, aber es war auch ganz entspannt. Und als wir gingen - gegen 22 Uhr - wurde es tatsächlich richtig voll. Aber weil Sonja am nächsten Morgen ihren Maiko-Tag haben würde und daher schon um sechs ausstehen musste, haben wir auf längere Unternehmungen verzichtet.
Was hat sie da gemacht? Die Austausch-Studentinnen wurden gefragt, ob sie Lust hätten, einen Tag zu den Neujahrs-Feierlichkeiten im Tempel zu arbeiten. Es hatten sich mehr Freiwillige gemeldet als am Ende arbeiten konnten, aber auch ich gehörte zu den "Auserwählten". Am zweiten Januar war ich dann dran mit richtig früh aufstehen und aushelfen.

Mit mir zusammen war Go-un aus Korea dort. 



Unsere Aufgaben waren unterschiedlich, wir wurden an verschiedenen Stellen eingesetzt und im Laufe des Tages haben wir die Stationen gewechselt. Zunächst einmal war da der Stand mit den Omamori, also den unterschiedlichen Glücksbringern, der sehr gut besucht war. Da ging eine Menge Geld über den Tisch, ich sag's euch.... Dann gab es den Stand, an dem die Glücksbringer des vergangenen Jahres eingesammelt wurden, die anschließend verbrannt werden, und zwar in Teilen gleich vor dem Tempel. Das war Go-uns Lieblings-Beschäftigung, weil sie den übereifrigen Besuchern, die ihre Sachen selbst verbrennen wollten, immer schön zurufen konnte, dass sie ihre Dinge doch bitte bei ihre abgeben sollten. (Und am Ende des Tages beschwerte sie sich, dass jeder sie für eine Japanerin hielt. Schluchz, noch jemand, der einfach schon echt gut japanisch spricht.) Wie praktisch für die ganzen Schreine und Tempel, dass man seine Glücksbringer in jedem Jahr neu kaufen muss! Und schließlich gab es noch den Stand mit Sake-Ausschank: Wer wollte, konnte sich einen kleinen Becher Sake geben lassen. Kostenlos. Sehr unkompliziert, und daher wie gemacht für mich, diese Aufgabe. Da ich ja in Wahrheit nicht wirklich japanisch spreche, hab ich auch immer nur die eine Frage, wo ich denn herkäme beantwortet. Und das tendenziell nicht in der richtigen Höflichkeitsform. Tut mir leid! Kann ich leider nicht... Aber es war auch so nett und interessant. Es gehen alle, wirklich alle, zum Neujahr zum Tempel. Vom Kleinkind bis zum Greis, von Schulmädchen über Studenten bis Anzugträger... wirklich alles dabei. Sehr viele Familien. Und die meisten Schulkinder bekommen von ihren Eltern auch gleich den "Lernen"-Glücksbringer. Damit die Prüfungen in diesem Jahr auch bestimmt klappen...

An dem Tag selbst kam ich kaum dazu, Fotos vom Gelände zu machen, nur dieses hier.

Aber ich bin noch einmal hin, um Sonja einen kurzen Besuch bei ihrem zweiten Arbeitstag abzustatten.
Das war etwa am 05.01., und wie man sieht, hatte sich die Besucher-Situation doch sehr entspannt. Aber ich hab ein paar Bilder gemacht, um euch das Gelände von "unserem" Tempel zu zeigen.





An ihrem zweiten Arbeitstag kamen die ganzen Firmen mit ihren Mitarbeitern, um für ein gutes neues Jahr zu bitten. Dazu gab es im Tempel dann eine Zeremonie, bei der Sonja mitmachte. Ann und ich waren wie immer zutiefst beeindruckt von ihren Japanisch-Fähigkeiten!


So, das war also mein Jahresbeginn. Viel gelernt (nur Touristen kaufen im Dezember noch Mamori, wenn man sie doch am Ende des Jahres verbrennen muss), viele Dinge gemacht, die man bestimmt nur einmal im Leben machen kann. Sehr schön.


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