Montag, 11. Februar 2013

Weiter unterwegs in der Stadt, Schokoladen-Fragen

Heute Bilder aus Yanaka und aus dem Shinjuku Gyoen National Garden. Auf Empfehlung des Marco Polo Reiseführers bin ich nach Yanaka/Nezu gefahren. In der Tat reiht sich dort ein Tempel an den nächsten (oder sind es Schreine? Vermutlich beides), aber am Ende sehen die dann doch alle ziemlich gleich aus. Stellvertretend hier ein paar Bilder vom Tennoji-Tempel.










Für den Weltfrieden! 



Außerdem gibt es in Yanaka einen großen Friedhof. Es gibt bestimmt auch Gräber von berühmten Leuten, mangels Lesefähigkeiten hab ich die aber natürlich nicht identifizieren können. (Kanji lesen können und Namen in Kanji lesen können sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.)

So viele Blumen an einem Grab sind eher unüblich. Normalerweise sind die eher aufgeräumt und schlicht.



Keine Ahnung, was diese Holz-Schilder einem sagen sollen...

Das war der eine Ausflug (ihr merkt schon, ich versuche nach wie vor, das gute Wetter zu nutzen). Ein weiterer führte mich wieder mal zu Fuß nach Shibuya (wo ich primär hingehe, um Geld für Manga auszugeben), aber diesmal bin ich von etwas weiter weg gestartet, nämlich aus Shinjuku. Dort ist der Gyoen National Garten, durch den ich zwar eigentlich nur durchlaufen wollte - weil der aber Eintritt gekostet hat, bin ich dann doch noch etwas ausgiebiger rumgelaufen. Man will ja auch was haben für sein Geld.
Die (ehemaligen) Grasflächen erinnern mehr an afrikanische Savanne oder so.

Trotzdem ist an vielen Stellen schon ein Hauch von Frühling zu sehen.

Mich interessierte dann natürlich der japanische Garten. Europäisch ist ja langweilig, das haben wir ja zu Hause genug.

Alles, was dazugehört: Teich, Fische, Nadelbäume, Brücke...

Und diverse Blickfänger. Ich mag's ja schon sehr...





Es gab auch zwei traditionelle Teehäuser - gehören ja auch irgendwie dazu - die waren aber geschlossen. Machte aber nichts, ich wollte ja eh nicht bleiben...
 

Und dann am Meiji-Schrein und dem Yoyogi-Park vorbei ab zum Mandarake-Store... Yay!
Schon ganz schön viel Frühling, ab und zu. Ein irgendwie ungewohnter Anblick Anfang Februar, aber nicht unangenehm.
Diesmal von mir eine Menge Bilder und wenig Text, sorry. Ich versuche, so langsam aber sicher mal wieder tagesaktuell berichten zu können. Vielleicht ist dann auch wieder mehr Platz für die ein oder andere Bemerkung. Und einen Text zum hiesigen Fernsehen wollte ich auch noch verfassen - wobei ich zurzeit befürchte, dass es nicht bei einem Text dazu bleiben könnte, wenn ich einmal damit anfange...
Eine Bemerkung aber doch noch zum Schluss. Die Japaner sind ja, wie ich schon erwähnte, sehr stolz auf ihre Jahreszeiten (nicht nur auf die, aber halt auch). Und in der Tat spielen die Jahreszeiten hier eine wesentlich größere Rolle als bei uns. Zum Beispiel kann man hier im Winter gefütterte und gesteppte Handtaschen kaufen, das passt halt besser in die Zeit. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten geht ein ständiger Wechsel im Sortiment quasi aller Läden einher. Bei Klamotten würde man es ja sofort verstehen, ist bei uns auch nicht anders. Aber im Lebensmittelgeschäft? Und ich rede jetzt nicht von Saisonware à la frisches Gemüse. Ich rede von ganz normalen Softdrinks oder fertigen Backwaren. Dass diese Dinge hier ständig wechseln hat natürlich mit den Jahreszeiten in Wahrheit überhaupt nichts zu tun. Tatsächlich handelt es sich um eine künstliche Verknappung bzw. um die Herstellung von Saisonwaren, die keine sind - und dem Zwang, diese Dinge jetzt sofort zu konsumieren, weil es sie sonst bald (erst mal) nicht mehr gibt. (Die Herstellung von Fanta Limonade mit Erdbeer-Soda-Geschmack ist mit Sicherheit nicht von irgendwelchen Erntedaten abhängig.)
Einhergehend mit dieser künstlichen Jahreszeiten-Ware rennt das ganze Land von einem Hype in den nächsten. Als wir hier ankamen, war alles voller Helloween-Kram. Dann Herbstlaub-Schau. Dann Weihnachten. Dann Neujahr. Jetzt Valentinstag und als nächstes mit Sicherheit Pflaumen- und Kirschblüte. Und diese künstlichen Hypes finden nicht nur in ihren Wiederhall in den Waren, sondern auch im Fernsehprogramm, in der Werbung und an so ziemlich allen öffentlichen Orten. Wir befinden uns, bis zum 14.02., im Schokoladen-Hype. Was bedeutet: Selbst das Fernsehprogramm ist voll mit Schokolade, keine Sendung kommt mehr ohne aus. Von der Promi-Schoko-Verkostung vom Feinsten (Pralinen von Bulgari) über die schönsten Schoko-Schmelz-und-in-Form-Gießen-Förmchen wird man hier rundum über Schokolade informiert. Ich vermute einfach mal, dass die Japaner das jedes Jahr mitmachen. Ich verstehe nur nicht, warum.... ??? Also, der Valentinstag hat hier die schwerwiegende Bedeutung, dass Frauen/Mädchen ihrem Schwarm Schokolade schenken. Falls er diese akzeptiert, darf sie sich dann Hoffnungen machen. (Zumindest sollte er so viel Format haben, ihre Schokolade nur anzunehmen, wenn er sie wenigstens nicht ganz furchtbar findet.) Jetzt aber mal kurz überlegt - wie viele Menschen in diesem Land betrifft denn diese seltsame Balz-Verhalten eigentlich? Und warum müssen alle anderen demselben Hype ausgesetzt werden? Fragen über Fragen...



 Schoko-testen, zwei Sendungen... Und es gibt mehr davon.

Bulgari-Pralinen. Vermutlich teuer.
Viel billiger, nämlich aus dem nächsten Supermarkt, diese Kekse. Wie genau die heißen, kann ich irgendwie auch nicht sagen. Fand das Packungsdesign wirklich sehr verwirrend... Vielleicht aber auch nur, weil ich weiß, dass es in Hakone auch das "PaPiPuPePo-Cafe" gibt. Daher habe ich sie zu meinem Fundstück der Woche gemacht. 

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