Montag, 18. Februar 2013

Nippara-Kalksteinhöhle

Ab in die Berge! Bisher hatte ich die Stadt ja kaum verlassen, lediglich bei unserer Busfahrt Richtung Hakone (mit der Uni) und unserem Ausflug nach Kamakura (mit Jonny) war ich mal in andere Regionen gekommen. Yokohama gilt nicht, da kommt man ja gar nicht wirklich raus aus der Stadt.  In dem kostenlosen Reiseführer, der bei der Touristeninformation erhältlich ist, sind allerdings neben der Stadt Tokio auch Ziele in der ganzen Präfektur enthalten. Sarka aus der Tschechischen Republik hatte angefragt, ob jemand Lust auf einen Tagesausflug hätte und wir haben uns ein Ziel ganz am Ende von Tama (eben jener Präfektur) rausgesucht: Die Nippara-Kalksteinhöhle.

Dafür sind wir in Shinjuku einfach in den Zug gestiegen, und da raus gefahren. Das tolle am Zugfahren ist, dass man sich eigentlich keine großen Gedanken um irgendwelche Fahrpläne machen muss - die Züge fahren meist alle 20 Minuten, selbst die, die in abgelegenere Orte fahren. Vielleicht muss man zwischendurch noch mal umsteigen, weil man nicht bis ganz raus kommt, aber das funktioniert wirklich alles ganz hervorragend.
Und statt Stadt gab es jetzt endlich mal ein paar ländliche Eindrücke und Berge.
Der Bahnhof von Oku-Tama. Endstation und ganz schön bergig. Und kalt! Hier war noch etwas vom Schnee übrig geblieben, wie auf den Bildern später noch zu sehen sein wird.


Sarka ist begeisterte Geo-Cacherin, was soviel heißt wie: an irgendwelchen Orten auf der ganzen Welt sind kleine Dosen/Behälter versteckt, in denen ein Zettel oder ein Notizbuch steckt. Wer das Döschen findet, kann sich auf dem Zettel eintragen und den Ort als "gefunden" auf seiner Internetseite markieren. Zur Hilfe nimmt man einen GPS-Sender und die Internetseite mit den Hinweisen zu den Verstecken. Selbst auf den Bergen hier draußen sind diverse dieser Geo-Caches versteckt. Einen haben wir gefunden, einen anderen nicht...

So manches japanische Domizil sieht schon von außen aus, als wäre es ein Fall für diese Inneneinrichtungs- / Hausverschönerungs- / Messie-Hilfe-Sendungen. Nicht nur auf dem Land übrigens, solche Haufen gesammelten Krams sieht man durchaus auch hier in der Stadt.
Bus fahren... war in Kamakura ein Erlebnis und hier schön unkompliziert - der Pasmo-Karte sei Dank. Für den öffentlichen Nahverkehr kann man hier eine Karte kaufen, die man mit Geld am Automaten aufladen kann. Damit kann man sich dann in Bus und Bahn einfach "einloggen", also einfach die Karte an den Automaten halten, dann wird der Fahrpreis abgebucht. Sehr praktisch.







 Abenteuerliche Parkplatzkonstruktion.


Eingang zur Höhle. Leider hatten wir einen Feiertag erwischt (was wir nicht wußten) und mussten daher das letzte Stück des Weges zu Fuß gehen. An Feiertagen fährt der Bus nämlich nicht bis zur letzten Haltestelle... warum auch immer. Das Laufen wär nicht weiter schlimm gewesen, aber es war echt kalt!





Der Weg in der Höhle war dann größtenteils betoniert, zum Laufen war das Ok. Lediglich auf seinen Kopf musste man hin und wieder Acht geben, das war dann manchmal schon etwas knapp mit dem Platz nach oben...

Freundlicherweise waren an diesen Stellen dann auch Schilder angebracht: Bitte auf den Kopf achtgeben. 
 



 
Das ganze Moos wächst hier mit Sicherheit auch erst seit Installation der elektischen Beleuchtung...


Diverse Statuen und heilige Orte dürfen in einer solchen Höhle natürlich nicht fehlen. Ihr seht allerdings schon, dass meine Kamera (Handy) mit den Lichtverhältnissen tendenziell überfordert war...


Bitte auf die fehlende Kopffreiheit achten - hier ist der Eingang zum Höllental. Sagt das Schild. Allerdings war das wieder mal nicht wirklich aufregend - es ging halt noch mal ein Stück weiter runter.





Kassenhäuschen (links), Eingang zur Höhle (rechts).






Das Schild fand ich großartig. Es sieht aus, als würde der Stein springen. Hüpf!

Noch so eine wunderbare Park-Konstruktion, diesmal mit ganz genau genug Platz für einen Motorroller.


Noch ein paar Eindrücke vom Weg zur Höhle bzw. zurück zur Bushaltstelle.

Es war doch ziemlich frostig, was dazu führten, dass wir einmal mehr die Getränkeautomaten sehr zu schätzen wußten - im Winter wird nämlich ein guter Teil der Getränke darin nicht gekühlt, sondern erhitzt. Heißer Kaffee? Kein Problem... Und natürlich stehen die Automaten auch noch im aller-abgelegendsten Winkel des Landes. Immerhin gibt es - wenn ich mich an die Zahl aus dem Lehrbuch richtig erinnere - ungefähr 70 Millionen davon in ganz Japan. In Worten SIEBZIG MILLIONEN. Kein Wunder, dass die Japanische Regierung meint, sie könnte nicht auf Atom-Strom verzichten, weil es dann zu wenig Strom gäbe. Mein Vorschlag wäre ja, einfach die Hälfte der Automaten abzuschalten...


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