Freitag, 28. Dezember 2012

Auf der Suche nach der Weihnachtsstimmung

Jaaa, ich hänge etwas hinterher mit meinen Berichten. Was daran liegt, dass mein Schatzi zur Zeit hier ist und ich nicht zum Schreiben komme. Weil wir soweit möglich nicht in meinem Zimmerchen sitzen, sondern in der Stadt unterwegs sind.
Dennoch ein kurzes Lebenszeichen, in dem ich wenigstens einen vorweihnachtlichen Ausflug kurz würdigen möchte.

Am 16.12. war ich mit Sonja im Yoyogi-Park, von wo aus wir nach Shibuya gelaufen sind, um anschließend nach Roppongi zu fahren.

Vor dem Yoyogi-Park wird nicht nur getanzt, wie ich zuvor bereits berichtete, es werden auch sonst allerlei Dinge geübt und vorgeführt. Wir hatten so etwa 18 Grad und Sonne, daher war es auch an diesem Wochenende recht gut besucht im Park. Das war insgesamt ein sehr schönes Spaziergang, weil man einfach mitten in der Stadt ist, aber trotzdem alles total entspannt ist. Und "entspannt" ist ja sonst eher kein japanischer Grundzustand.






 

 Fast schon Weihnachten und immer noch gibt es ein paar bunte Blätter zu sehen.



Hier ein Hundeauslaufplatz mitten im Park. Überhaupt hat auch im entspannten Park alles seine Ordnung, nicht nur der Platz für Hunde ist bestens geregelt. Beispielsweise kann man Fahrräder leihen, mit denen man dann aber nicht - Gott bewahre - einfach durch den Park fahren könnte. Nein, vielmehr gibt es einen extra angelegten Fahrradweg, der auch noch als Einbahnstraße ausgewiesen ist. Man kann also einen vorgefertigten Fahrradparcours absolvieren. Wir sind lieber gelaufen, da konnten wir uns Richtung und Weg wenigstens selbst aussuchen.

Und weil das Wetter so schön war sind wir einfach weiter gelaufen, über den Fußgängerweg nach Shibuya. Ganz vorne war erst ein Trödelmarkt, auf dem leider schon eingepackt wurde. Und daneben eine öffentliche Bühne, auf der wohl eine Tanzschule (oder so) eine Vorführung machte. Michael Jackson-Tribut! Das wäre ja an sich schon ganz lustig gewesen, aber dann kam auch noch ein Mann aus dem Publikum dazu, und versuchte, den Tänzern die Show zu stehlen. Aber seht selbst.


Hier noch mal eine verwackelte Aufnahme (das ist Kunst!) von der berühmte Kreuzung in Shibuya, an der zu Stoßzeiten auch mal mehrere tausend Leute gleichzeitig über die Straße gehen.



 Auslage in einer Bäckerei.

Und dann auf nach Roppongi. In Roppongi ist eigentlich auch so ein Nobel-Einkaufsviertel und wohnen ist hier wohl auch ziemlich teuer (also, auch für Tokyoter Verhältnisse), aber unser Ziel war eher der Weihnachtsmarkt und die Weihnachtsbeleuchtung. Das ist ein Teil des japanischen Weihnachten: Illumination. Die Japaner stehen voll drauf und mal wieder ist es ein Event, zu dem man hingeht und dann Fotos macht um zu beweisen, dass man halt da war.  Ein sonstiger Mehrwert war für mich eher nicht erkennbar...


Auch ein Teil der Christmas-Illumination: ein begehbares Leucht-Ei. Das soll bestimmt total romantisch sein, hat uns aber auch von außen schon gereicht. 

Die Rose ist eine mehrere Meter hohe Skulptur. Ist bestimmt auch total romantisch.


Der Tokyo Tower. Auch eine von den Möglichkeiten, die Stadt von oben zu beschauen, auch dort natürlich gebührenpflichtig. Insofern schaue ich lieber von unten bzw. aus der Ferne. 


Hier ist schon die Christmas-Illumination zu sehen, jedenfalls ein Teil davon.

Und dann haben wir auch schon den Weihnachtsmarkt gefunden. Ich hätte ja gar nicht gewußt, dass es sowas hier gibt, aber Laura (die gar nicht in Tokio, sondern in Kobe wohnt) hat mich darauf aufmerksam gemacht. Yay!




Es gab dann auch letztendlich fast alles, was zu einem ordentlichen Weihnachtsmarkt gehört, außer Schnee und Kälte, Lumumba und Weihnachtsstimmung. Sonst war alles da.
Zum Beispiel Apfel-Glühwein für schlappe 6 Euro pro Becherchen. (Sieht auf dem Bild deutlich größer aus als er ist!)

Außerdem gab es Raclette-Käse auf Brot (9 (!!!) Euro pro Scheibe), gefüllte Lebkuchen-Herzen für 5 Euro (ja, die aus dem Supermarkt für 90 Cent) und die berühmten echt deutschen Käse-Kartoffeln (Kartoffeln mit Käsesauce). Ja, nee, wir wußten auch nicht, warum jetzt gerade Kartoffeln mit Schmelzkäsesauce. Und wir wußten auch nicht, wo in Schland es die wohl geben sollte.

Statt Weihnachtsmann gab es einfach mal nen Haribo-Goldbär als Geschenke-Verteiler. Warum auch nicht?


Unsere Beute
Noch ein paar unscharfe Eindrücke von der Illumination an den Roppongi Hills. Das ist noch nicht die "richtige" Illumination, bis dahin haben wir es dann gar nicht mehr geschafft.





Gegenüber den Roppongi Hills ist TV Asahi. Wenig spektakulär.


So richtige Weihnachtsstimmung kam da bisher nicht auf. Allerdings ist es auch schwer zu sagen, was eigentlich fehlt. Was auf jeden Fall auffällt: es ist halt überhaupt nicht hektischer als sonst, vielmehr ist es hier ja immer hektisch. Es waren auch nicht mehr Leute unterwegs oder so. Mal sehen, ob wir noch in Stimmung kommen... mehr dazu demnächst :-)

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