Dienstag, 11. Dezember 2012

Ich versteh nur Bahnhof...

Hach, das geht ja gut los. Ich wollte heute von meinem Ausflug zum Bahnhof berichten und als Überschrift fällt mir nur dieser Flachwitz ein... Haiaiai.... das kann ja heiter werden. Hallöchen allerseits, bevor wieder zu viel Zeit ins Land zieht, melde ich mich jetzt schon wieder. Zum Beispiel mit Bildern vom Tokioter Bahnhof. Der steht in den meisten Reiseführern, weil es ein irgendwie besonderes Gebäude ist (Einzelheiten bitte hier nachlesen), na gut, ja, er sieht halt anders aus als die anderen Häuser drumrum. Ich fand allerdings, dass die ganzen Menschen, die da nur rumlaufen um ein Bild zu schießen, viel spannender waren als der Bahnhof selbst. Also hab ich Sonja zu einem kleinen Rundgang überredet.



Dieses Hochhaus gegenüber dem Bahnhof ist eher repräsentativ für die Architektur hier
Das Bahnhofsgebäude fällt architektonisch schon aus dem Rahmen, aber ... naja...

Hier wird der Bahnhof fotografiert...

... und hier gezeichnet.



Die ganzen Leute laufen tatsächlich nur hier rum, um ein Foto vom Gebäude zu machen
Ich fand ja die Bäume viel schöner als das Haus
Und innen geht es weiter: Fotos machen, Fotos machen! Ich hab mir einen Spaß daraus gemacht, Menschen beim Fotos machen zu fotografieren.





Und das hier war das Objekt der Foto-Begierde: Die Kuppel von innen. Ist nicht so spektakulär, oder?

Im Bahnhof selbst ist auf einer Etage im Untergeschoss das landesübliche Einkaufszentrum untergebracht. Hier finden sich unter anderem Shops von den verschiedenen Fernsehsendern mit Merchandising-Artikeln zu deren Sendungen / Talents / Animes.

An diesem Automaten bekommt man T-Shirts und Unterhosen (!) von irgendeinem Superhelden... fragt mich nicht.




Außerdem fehlen auch hier natürlich nicht die Shops mit Reisebedarf und Mitbringseln. Schließlich sind wir ja am Bahnhof. (Wenn auch nicht am größten oder meist-frequentierten.)

Weihnachtsgummibären für schlappe 5 Euro.
Dies ist ein Karamell-Brunnen. Kreisch.
Wir konnten uns gerade noch davon überzeugen, dass wir einen Kuchen, den wir hier gekauft hätten, sich nicht heil nach Hause bekommen hätten. (Wir wollten ja noch weiter.) Aber ich bin sicher: I'll be back!
So, unser Einkaufstripp bescherte uns auch weitere wunderbare Fundstücke. Zum Beispiel aus der Rubrik "das mit dem Englischen stimmt schon so ungefähr. Bestimmt."

Ob sie wirklich sagen wollten, was sie sagen? man weiß es nicht...
Wunderbar, aus der Rubrik "Mist" heute mal Taschen. Isa, wär da eine für dich dabei?
Der One-up-Hut ist zwar ein Hingucker, musste aber da bleiben.
Und hier mein persönliches Hightlight der letzten Tage: meine augenblickliche Lieblingskampagne der U-Bahn. Womit wir mehr oder weniger wieder bei Bahnhof wären und der Kreis sich schließt.


"Über den Bahnhof torkeln: Gefährlich!"
Ja, wer hätte das gedacht, sturzbetrunken über den unbeschrankten Bahnsteig wanken könnte für treusorgende Familieväter wirklich gefährlich sein. Ich bin unfair? Der hat nur ne Erkältung und deshalb rote Bäckchen... Was ihr immer denkt... Während die Aussage "Papa kommt betrunken von der Arbeit" bei uns auf Ausnahmezustände à la betriebliche Weihnachtsfeier schließen lässt, beschreibt der gleiche Satz in Japan eine Alltäglichkeit. Ohne mich jetzt über die hiesigen Arbeitsbedingungen allzu lang zu echauffieren, ihr müsst es mir einfach glauben, abendliches Trinken mit den Kollegen gehört für die als "Salarymen" berühmt gewordenen Japanischen Business-Samurai zum Pflichtprogramm. Der sensible Mitmensch riecht das abends in der Bahn auch schon mal deutlich. Je später der Abend desto dicker die Dunstwolke. Und zwar an jedem Wochentag. Am Wochenende ganztägig. An den meisten neueren Bahnsteigen gibt es (deswegen ?) tatsächlich auch Türen bzw. Wände. Ehrlich. (Wieso hab ich jetzt davon gar kein Bild???)

Am letzten Wochenende war mein früherer Kollege Klaus (aus Callmaxx-Zeiten) hier für einen Kurzbesuch. Im Zuge dessen hab ich natürlich auch eine neue Gegend erkundet (schon um sein Hotel zu finden) und dann die Disziplin "Tokio erkunden in fünf Stunden" ziemlich erfolgreich durchlebt. Von dem Spaziergang an Tokios "Waterkant", der dieser kleinen Tour-de-Force vorausging, dann demnächst mehr.



2 Kommentare:

  1. Ich hab ja die Theorie, dass im Bahnhof Tokyo viele viele Menschen leben. Einfach weil sie nicht wieder rausfinden. Oder weils so bequem ist... scary!

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    1. Hm... aber doch auch nicht mehr als alle anderen Bahnhöfe, oder? Also, in Ikebukuro oder Shinjuku wohnen mit Sicherheit jede Menge Leute, die sich auf der Suche nach ihrer Verabredung verlaufen haben und nie wieder ans Tageslicht gelangen werden... In Tokyo wohnen vielleicht welche wegen des Karamell-Brunnens. Das könnte ich verstehen. ;-)

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