Mittwoch, 10. Oktober 2012

Kultur pur

... um auch einmal diese neumodische "puristische" Ausdrucksweise zu verwenden.

Am Samstag letzter Woche war der "Cultural Exchange Day" im Nationalmuseum. Soll heißen: alle ausländischen Studierenden hatten mit ihrem Studentenausweis freien Eintritt zu dieser Stätte hoher Kultur. Und weil der Austauschstudent an und für sich sein Geld viel lieber für andere Dinge ausgibt, war das eine Gelegenheit, die es zu Nutzen galt. Bin also mit Lara und ihrer Kommilitonin Ineke (?) durch das Musem gelaufen und hab mir japanische Kulturgüter gegeben.


Auf dem Weg zum Museum sind wir durch den Park in Ueno gelaufen, das war auch schon ganz nett.



Mit traditioneller Tanzgruppe und weniger traditionellen Xylophon-Spielerinnen, die gerade Glenn Millers "In the Mood" spielten. Glaub ich jedenfalls.



Das Museum selbst von außen:

Und dann einfach mal ein Batzen Fotos hinterher. Viele Dinge durfte man tatsächlich fotographieren, was ich ganz nett fand. Zeigt aber auch die Grenzen meiner Handykamera auf, leider...


Richtig gut sehen kann man es leider nicht, aber das Papier ist mit Gold gesprenkelt





Ich kann mich ja sehr für diese Schriftrollen begeistern, auch wenn die meisten irgendwelche Suren beinhalten. Aber schön sind sie!


Hier dann die Sektion Bilder, die ich nicht zuletzt für Jonny gemacht hab.







Wenn man sich klarmacht, dass das alles Handwerk/Handarbeit ist, ist es doch recht beeindruckend.

Irgendwo in diesem Museum hab ich dann die Ecke gefunden, in der die Zeit vielleicht unabsichtlich konserviert wird... 

Nein, das ist kein Ausstellungsstück. Das gehört da irgendwie hin und scheint noch eine Funktion zu haben. Spannend, es wirkt ja wirklich wie aus der Zeit gefallen. Als hätte man die Ecke einfach vergessen - irgendwann in den 60ern oder so?

Mehr Kulturschätze, die wir bewunderten:


Kalligraphie-Set mit Fächern für Tusche und Pinsel sowie einem Gewicht zum Fixieren des Papiers.



Und das war dann auch der Besuch im Museum. Hat mir für den Tag auch gereicht - wir waren schon ab 10 Uhr unterwegs, und das an einem Samstag. Also bin ich zurück ins Wohnheim gedüst und hab mich wieder ins Bett gelegt. ;-)


Den Sonntag hab ich dann mit Hausaufgaben und Aufräumen verbracht.

Am Montag gab es dann (endlich) mehr Kultur, diesmal wieder selbst gemacht.


So weit also zum letzten Wochenende und dem Wochenanfang. Jetzt stecke ich schon wieder mitten in der Uniwoche und komme vor lauter Hausaufgaben zu nix. Hatte ich erwähnt, dass die Tage in Tokyo irgendwie kürzer sind als anderswo? Also, nicht nur, dass es hier im Moment gegen 17:10 Uhr dunkel wird, nein, die Tage sind dann auch immer ganz plötzlich vorbei, ohne dass man viel geschafft hätte. Entweder haben die Tage hier keine 24 Stunden, wie sich das gehört, oder aber für Tokyo sind 24 Stunden pro Tag einfach zu wenig. (Vielleicht brauche ich auch einfach für ein simpelsten Dinge immer viel zu lange - zum Beispiel zum Lesen der Zettel im Briefkasten. Weiß ich doch nicht, ob das wirklich wichtig ist oder in den Müll kann?!?!)

Jedenfalls kommen vielleicht demnächst mal ein paar Tage, wo ich weniger über außergewöhnliches berichten werde, sondern eher über alltägliches. Zum Beispiel den Kampf um ein paar Vitamine im Essen... Oder der Suche nach einem erträglichen Fernsehprogramm (japanisches Fernsehen ist ein Totalausfall, das kann man einfach mal so zusammenfassen: Ka-tas-tro-phe.)... oder anderen schönen Dingen, mit denen ich hier so meine Tage verbringe.

PS: als kleiner Nachtrag zu vorher gemachten Ankündigungen: Wenn ich mich jetzt mal an den Haltestellen orientiere, an denen ich so vorbeifahre, wenn ich zur Uni will... Ich wollte ja mal ein paar Namen übersetzen. Also:

Kotake-mukaihara = dem kleinen Bambus zugewandtes Feld
Hikawadai = Ort des zugefrorenen Flusses
Heiwadai = Ort der Harmonie
Senkawa = tausend Flüsse
Ikebukuro = Teich-Tasche (liebevoll auch Tümpeltüte genannt)

(Das sollte es jedenfalls ungefähr bedeuten, hoffe ich .) Ist doch schon viel schönes dabei - sehr idyllisch, oder?



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