Mittwoch, 17. Oktober 2012

Kaffeefahrt nach Hakone

Hallo alle,
lange nichts gehört... ;-) sorry dafür, war mit der Uni ein wenig beschäftigt und hab trotzdem noch nicht alles erledigt... aber genug geweint, hier mein Bericht vom nächsten Ausflug. Diesmal nach Hakone, einer Kleinstadt in der Nähe von Tokio. Einzelheiten/Informationen/Bilder mit schönem Wetter bitte bei Wikipedia etc. aufrufen.

Unser Trip heute war gesponsort von keine Ahnung wem, auf jeden Fall hat eine Firma der Uni und damit den Studenten diesen Ausflug komplett geschenkt. Das ist doch mal nett, auch wenn ich mich nicht beim Spender persönlich bedanken könnte. Der Deal war jedenfalls: das "international Team" (sprich: die Studentinnen, die sich für die Austauschstudentinnen irgendwie interessieren) und die Austauschstudentinnen fahren zusammen um 8 Uhr an der Uni los, Busfahrt nach Hakone, Bootsfahrt über den See, diverse Stops für den Kauf von Mitbringseln und dann zurück. Das haben wir dann auch genau so gemacht.

Karen aus Korea, Martina aus der Tschechischen Republik

Lara aus München, Sarka ebenfalls aus der Tschechischen Republik

Icke und Sunny aus Laos
Anfangs war das Wetter auch noch ganz nett. Erstes Ziel: ein Berg mit heißen Quellen, die genauso stinken, wie man sich das vorstellt und in denen die Japaner Eier kochen. Diese werden dann von außen schwarz und natürlich zu einer bekannten Delikatesse. Schmecken, hab ich mir sagen lassen, nach hartgekochten Eiern.

Die Gegend war aber tatsächlich ganz schön. Wäre es nicht so bewölkt gewesen, hätten wir den Fuji sehen können. Wie die gute Tante vom Busunternehmen gefühlte 20 Mal erzählte. Tatsächlich hat sie während der Fahrt permanent geredet, in Japan scheint das üblich zu sein, dass man während der Fahrt mit Informationen zur Umgebung beballert wird. Da ich aber immer nur einzelne Wörter verstehe (Fuji-san! ... ach ja, und Fuji-san!) blieb mir die eigentliche Message verborgen. Ich bin aber ganz sicher, dass wir den Fuji wegen der Wolken nicht sehen konnten. Was darüber hinaus über den Berg zu sagen war, weiß ich leider nicht. Obwohl... sie hat auch die Höhe referiert (weiß ich inzwischen auswendig: 3776 Meter).

Obwohl... vielleicht hab ich ja doch aus versehen ein Bild vom Fuji gemacht... wer weiß. Sieht doch fast so aus, oder?



Am ortsansässigen Mitbringsel-Shop gab es Obst zu kaufen. Ein (zugegebenermaßen Riesen-) Apfel für nur 2 Euro! Ein Bund Trauben nur 5 Euro... Ich hab dann doch verzichtet.

Die vorbeiziehenden Horden von Schülern, leicht zu erkennen an den hübschen gelben Hüten, haben fleissig ihr "ausländisch" an mir ausprobiert und höflich gegrüsst: "hello", "good bye". Hatten sie alle großen Spaß dran.


Der Japaner an sich neigt ja zu Unifomität. Sag ich jetzt mal so. Und zur Übervorsicht. Wir hatten einen Herrn dabei (das einzige männliche Wesen außer dem Busfahrer - mit ca. 45 Frauen), der sich doch häufiger bemüßigt fühlte, uns zur Vorsicht zu ermahnen (warum, war nicht immer ersichtlich, vielleicht hat er es deshalb gesagt - weil wir die Gefahren einfach nicht gesehen haben?). Außerdem wurden wir ständig gefragt, ob wir nicht noch zur Toilette gehen wollten. Jetzt schnell, wer weiß, wann die nächste Gelegenheit kommt... Die kam dann aber in der Regel innerhalb von 30 Minuten.
Zum Beispiel bei dem gemeinsamen Mittagessen. Dieses Essen hat (natürlich) irgendeinen Namen, den ich jetzt leider vergessen habe (falls ich ihn jemals gewußt haben sollte). Es sind jedenfalls jede Menge kalter Kleinigkeiten mit heißem Reis. Alles ganz lecker, würd ich sagen ;-)

Sunny aus Laos an unserem Tisch



Nach dem Essen ging es dann gegenüber in einen anderen Shop, wo wir eine kurze Bastel-Session einlegten. Auch dazu gab es natürlich eine Erklärung, aber - ihr ahnt es bereits - ich hab sie nicht verstanden. Auf jeden Fall hat jeder von uns ein kleines Mosaik zusammengeklebt. Na gut, warum auch nicht.

Kishi-san vom Center für ausländische Studierende. Unsere Hilfe in allen (Not-) Lagen

Doraemon!
Dass uns inzwischen das gute Wetter verlassen hatte, kann man an diesen Impressionen vom Hakone-See dann ganz gut sehen. War aber eine nette Schiffsfahrt, hat vielleicht eine halbe Stunde gedauert. Der Bus hat uns dann an unserem Zielort wieder aufgelesen.




Sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg haben wir an der Autobahn an einem Rasthof angehalten. Genau wie Bahnhöfe sind auch diese Orte in Japan Tempel des Konsums - hier in erster Linie natürlich von Lebensmitteln in allen denkbaren Formen und Geschmacksrichtungen. Beispiel? Aber gern:

Ja, das ist Wurst am Stiel. Isst man doch so in Rosenheim, oder?

Insgesamt war der Zweck der Veranstaltung (also des Ausflugs) ungefähr: Wir fahren nach Hakone, damit wir Mitbringsel dort kaufen können, damit jeder sieht, dass wir in Hakone waren. Jaaaa, kann man machen. Muss man aber nicht ;-) Ich hab jedenfalls außer Bildern nichts mitgebracht, hätte euch ja eh alle nicht so recht beeindruckt. Wer weiß schon, wo Hakone ist? Immerhin gab es auch echt japanische Momente ;-)
Sonja hat sich einen Plüsch-Fuji gegönnt. (Ich fand den auch ganz süß, aber... erliegen wir alle der Kawai-ness?) Außerdem verschiedene Leckereien, die ich einfach nicht gesehen habe, sonst hätte ich zugegebenermaßen vielleicht auch was gekauft. Melonpan ist schon eine leckere Sache!!
Auf der Rückfahrt habe ich versucht, ein paar Bilder aus dem Bus heraus zu machen - weil ich noch mal illustrieren wollte, was ich von meiner ersten Fahrt hier in die Stadt ja nur ohne Bilder erzählen konnte: Dass man nämlich auf der Autobahn hier ständig entweder über oder unten der eigentlichen "Stadthöhe" unterwegs ist, also entweder auf Höhe des gefühlt sechsten Stocks über die Autobahn fährt oder aber durch einen Tunnel. Die Bilder sind technisch bedingt ziemlich verwackelt, aber vielleicht reicht es für einen Eindruck.



Unten ist die Stadt und obendrüber fährt die Autobahn. Seltsames Gefühl, aber in Tokio ziemlich normal, würd ich sagen. Überhaupt spielt das Leben viel mehr in der vertikalen als bei uns - in der Regel sind die meisten Kaufhäuser und Einkaufstempel nicht (nur) im Erdgeschoss von Gebäuden untergebracht, sondern erstrecken sich über viele Stockwerke in einem Gebäude. Auch, wenn sie nicht im Erdgeschoss beginnen. So, als wäre Saturn über H&M und darüber noch Edeka. Oder so. Vom Restaurant im 50 Stock hatte ich ja schon erzählt.

Ach ja, meine letzte Ikebana-Kreation will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Hier ist das Werk vom Montag dieser Woche:


Damit soll es genug sein für heute. Ich sammle immer noch ein bißchen Bildmaterial für einen Bericht zum Thema Essen. Wichtiges Thema, ich weiß. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr. :-)


2 Kommentare:

  1. Waahh, ich will auch so ein Fuji Stofftier!! Hier in Fukui gibts das bestimmt nicht >.<
    Aber Hakone ist wirklich schön finde ich und ich glaube es ist relativ normal, dass es dort so neblig und wolkig ist.

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    1. Ja, der Fuji ist irgendwie niedlich. Obwohl ich die Idee, mit einem Berg zu knuddeln befremdlich finde ;-)

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