Montag, 17. September 2012

Essen, Trinken, Sonstiges

Heute mal ein Bericht ohne chronologische Ordnung. 

Da mein nächster "Termin", also die nächste Verabredung mit den Mädels vom ISC morgen ist, hatte ich zwischendurch drei Tage Zeit, um hier erst mal anzukommen. Und das war auch dringend nötig, ehrlich gesagt. Nicht nur, dass das Wetter mich echt fertig macht (hatte ich das schon erwähnt?), ich hab auch bisher noch keine Nacht so richtig geschlafen. Das wird wohl eine Mischung aus "zu warm" und "gefühlt falscher Zeitpunkt" (=Jetlag) gewesen sein. Wie dem auch sei - gestern Abend fühlte ich mich dann auf einmal nicht mehr ganz so zerstört, vielleicht können wir das unter "aklimatisiert" verbuchen. Mit dem Schlafen das klappt auch irgendwann...

Meine freien Tage habe ich primär mit Einkaufen verbracht, wobei ich gerade mal bis zur Bahnstation gelaufen bin - dort, im lokalen Zentrum, bekommt man so ziemlich alles, was man braucht. Für weitere Erkundungen fehlte mir der Nerv. Aber auch hier deutet sich schon an, dass ein Aufenthalt in Tokyo wohl doch etwas teurer werden könnte. Allein, was die Lebensmittel angeht. Hier zum Beispiel ein, wenn nicht goldener, dann wenigstens vergoldeter, Apfel. 




Sieht gar nicht so gülden aus? Kostet aber 1,25 Euro. Ja, einer davon. (Ok, ich rechne jetzt einfach mal mit 100 Yen = 1 Euro, aber das kommt zur Zeit ja auch ungefähr hin.) Da ich ungerne auf Vitamine verzichten wollte, habe ich mir den Luxus gegönnt. Aber immerhin schecken diese Äpfel wirdlich sehr lecker. Zumal man sie aufgrund der Luftfeuchtigkeit wirklich nur im Kühlschrank lagern sollte. Mal sehen, ob ich auf Bananen umsteige, die sind billiger. Sonst gibt es aber nicht viel, was für den kleinen Geldbeutel geboten würde, jedenfalls obstmäßig nicht. Ja, die berühmten Melonen für 20 Euro hab ich auch schon gesichtet... aber nicht gekauft, weshalb ich euch ein Foto schuldig bleiben muss. 

Großartig fand ich, dass ich im Konbini (für die Nicht-Japanologen: Convenience Store auf japanisch) eine Art japanisches Franzbrötchen gefunden habe. Tadaaaa: 



Zwar am Ende auch wieder nur pappiges Weißmehl, aber geschmacklich durchaus annehmbar. Äh, ach ja, bitte nicht über die Plastikverpackung wundern. Es gibt hier so ziemlich alles nur in Plastik verpackt. Selbst wenn man bei der Selbstbedienungstheke in der Supermarkt-Bäckerei loses Gebäck kauft, wird das alles hinterher schön säuberlich in einer Styropor-Plastik-Verpackung untergebracht.
Womit ich indirekt irgendwie bei Thema Mülltrennung wäre. Ja, Müll wird getrennt. Kategorien sind: Glas, Papier, brennbarer Müll und nicht-brennbarer Müll. Das klingt auf den ersten Blick einleuchtend, ich muss aber zugeben, die Feinheiten der letztgenannten Kategorien haben sich mir noch nicht erschlossen.
So ist es zum Beispiel notwendig, von den Plastik-Getränkeflaschen den Deckel und das Etikett zu entfernen und in einem anderen Behälter zu entsorgen als die Flaschen selbst. Ist zwar alles Plastik, aber irgendeinen Unterschied muss es geben...


Überhaupt, meine heißgeliebten Kaltgetränke. Ich bin dazu übergegangen, sie im Discounter zu kaufen, weil sie an den Automaten im Vergleich halt doch ein bißchen teurer sind. Nichtsdestotrotz betrachte ich jeden Getränkeautomaten nach wie vor mit einem gewissen Wohlwollen, quasi als Retter in der Not, wenn einfach nur noch ein richtig kaltes Zuckerwässerchen hilft. 
Hier eine Auswahl der Automaten, die meinen Weg zur Bahnstation säumen: 




Zugegebenermaßen habe ich in den letzten Tagen deutlich mehr Plastikmüll verursacht, als es einer deutschen Müllvermeidungs- und Recyclingseele gut tut, aber es hilft ja nichts. Nach drei Tagen habe ich sage und schreibe 15 (!) Plastikflaschen zum Sammelpunkt getragen. Allerdings habe ich inzwischen Getränkepulver und Calpis-Konzentrat gefunden, damit kann ich meine Getränke dann selbst zusammen mischen. Wird wohl günstiger und macht weniger Müll :-)
Auch mit dem Essen habe ich bisher viel Plastikmüll verursacht, weil ich - statt selbst zu kochen - auf Supermarkt-Bento (= z.T. kalt essbare Fertigmenüs mit Shushi, Reis etc.) zurückgegriffen habe. Was in erster Linie an dieser unsäglichen Hitze hier lag ;-) Beispiele dafür: 



 

Hinzu kommt, dass selbst der Kauf von Kartoffeln und Möhren ohne Plastiktüte drumrum nicht zu machen ist. Nun ja. Aber ich werde heute Abend ein Kartoffel-Möhren-Curry kochen (darf ich das überhaupt so schreiben? Die japanische Variante des indischen Currys hat mit dem Original nur noch insofern etwas zu tun, als dass es sich um eine fertige Gewürzmischung handelt. Die ist aber in der Regel weder scharf noch gelb... und schreibt sich, wenn man es genau nimmt, eigentlich "kare"). 


Zu diesem Thema - ausländische Lehnwörter und ihre japanische Schreibweise - werde ich bei Gelegenheit etwas mehr sagen. Sobald ich genug Beispiele für ein lustiges Ratespiel beisammen habe ;-)
Soweit erst mal ein paar kulinarische und alltägliche Anmerkungen. Bis bald.





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