Sonntag, 30. September 2012

1/ Freitag Abend

Weil ich jetzt über zwei Tage berichten werde, die in unterschiedliche Phasen zerfallen (gefühlt), werden es vermutlich drei Posts heute. Nicht, dass ich euch verwirre oder jemand hier den Faden verliert - ich berichte chronologisch.

Freitag Abend also. Am Freitag hatte ich wieder Unterricht - wenn wir Japanisch haben, also an drei Tagen in der Woche, handelt es sich um jeweils zwei Unterrichtseinheiten à 1.5 Stunden. Jedes Mal also drei Stunden am Stück, das ist ganz schön anstrengend und gegen Ende leidet ehrlich gesagt auch die Konzentration ein wenig. Inzwischen hab ich rausgefunden, warum ich in der B-Gruppe bin, während die anderen Neuankömmlinge alle in der C-Gruppe sind: Ganz profan - weil sonst in der B-Gruppe nur noch zwei Leute wären und bei C fünf. So steht es halt drei zu vier, das scheint doch besser verteilt. Und natürlich hab ich wieder die Po-Karte gezogen und bin mit den beiden in einer Gruppe, die sich schon seit einem halben Jahr kennen... Sie sind beide sehr nett, aber ob ich da Anschluss finde, wage ich zu bezweifeln. Größte Chancen hätte ich, wenn ich spontan mein Faible für den Gothik-Lolita-Style entdecken würde - ... ich glaub... äh ... nö.

Der Weg von den Unigebäuden zur Bahn
Wenn ich also meine Freizeit wohl eher nicht mit meinen Kommilitoninnen verbringen werde, ergeben sich ja doch immer wieder Möglichkeiten. Nach der Uni jedenfalls hab ich umgehend mit M. Kontakt aufgenommen, der schon am Vormittag aus Hamburg angereist war und schon seit Stunden mit seinem Gepäck in der Stadt war, aber leider noch weitere Stunden darauf würde warten müssen, dass seine Bekannte S. von der Arbeit kommen würde, damit er sein Gepäck bei ihr loswerden könnte. Mit dem Gepäck konnte ich nicht helfen, aber bei Warten konnte ich Gesellschaft leisten. Wir haben uns in Ikebukuro getroffen, das ich inzwischen ja quasi wie meine Westentasche kenne (kleiner Scherz am Rande), und haben uns dort ein lauschiges Plätzchen an einer normal belebten Kreuzung gesucht, ein paar Getränke gekauft und der Darbietung einer Sängerin gelauscht. Straßenmusik ist recht populär hier und funktioniert mitnichten als Unplugged-Vorstellung. Vielmehr wird der Verstärker ausgepackt, die zuvor aufgenommene Musik abgespielt und dazu live gesungen. In diesem Fall von einem jungen Mädchen. Ob sie mit ihrer Darbietung ihre CD verkaufen wollte oder Geld gesammelt hat oder was auch immer, hab ich nicht rausfinden können.



Etwas später haben wir uns dann auf den Weg zu S. gemacht, haben noch einen Kaffee/Tee in einem der Amercan-Style-Coffeeshops genommen, die es hier ohne Ende gibt. (Aber wer will schon für einen Kaffee ständig 4 Euro bezahlen...)

Am Abend sind wir dann mit S. zusammen in einem Izakaya gelandet, in dem wir einen Raum für uns hatten (einfach die Schuhe unten ausziehen und die extrem steile Treppe rauf), und verschiedene Dinge probiert haben. Perfekt: einfach ein paar Kleinigkeiten bestellen und jeder probiert alles mal. Learnings of the day: Ich mag kein Oden, das schmeckt ungefähr nach gepressten Taschentüchern mit Streifen von ungewürztem Rindfleischfett, aber Okonomiyaki sind toll.



Alles in Allem ein schöner Abend, weil wir zu dritt waren und uns gut unterhalten haben.S. wollte gerne nicht fotografiert werden, daher hier nochmal der Hamburger Besuch. :-)



1 Kommentar:

  1. Hahahaha DER satz des tages ist ja eindeutig "ein lauschiges Plätzchen an einer normal belebten Kreuzung" :D :D :D

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