Dienstag, 20. November 2012

Stadt- und Kulturerkundungen

So, langsam aber sicher verliere ich den Überblick darüber, was wann war und was ich schon berichtet habe und was nicht.
Vielleicht sollte ich mich einfach vom bisherigen Konzept verabschieden, dass ich immer Bilder zu allem haben möchte, damit ihr euch hier nicht so textwüstenmäßig rumlangweilt. Fakt ist aber: von vielen Sachen gibt es einfach keine Bilder, weil ich, entgegen den landesüblichen Sitten, nicht permanent mit dem Fotoapparat im Anschlag hier rumlaufe UND es an der ein oder anderen Stelle einfach unpassend finde, ein Foto zu machen - und dann lasse ich es eben. Mal sehen, wie ich es demnächst hier mache, für heute hab ich noch ein paar bebilderte Geschehnisse zu berichten.

Also, eines der letzten "Events", die ich euch bisher vorenthalten habe, war der Besuch beim "Sweets Paradise". Eine Kette von ... äh ... sagen wir, Restaurants, die ein "Tabehoudai" (all-you-can-eat mit Zeitlimit) für Süßkrams anbieten. Mit anderen Worten: für etwas weniger als 15 Euro hat man 90 Minuten Zeit, sich so viel Sahnetorte, Kuchen, Obstsalat und Eis reinzuschaufeln, wie man will und kann.
Kleine Auswahl aus dem Kuchenangebot


Und ja, die Zeit, die man dafür hat, sich den Magen vollzuschlagen, ist begrenzt. Wie auch die Zeit, die man in Karaoke-Räumen verbringt - in diesem Fall hatten wir zwei Stunden Zeit, uns und unsere Mitstreiter mit mehr oder weniger fantastischen Gesangseinlagen zu beglücken.
Die drei Deutschen im Bunde singen... dreimal dürft ihr raten... JAAAA! 99 Luftballons!



Ich glaube ja, dass Karaoke in Schland schon deshalb nicht funktionieren würde, weil sich die Leute nicht auf diese Zeitbegrenzung einlassen würden. Ständig muss man auf die Uhr schauen, ständig ist die Zeit vorbei, in der irgendwas getan werden kann - hier kann man echt nie einfach mal rumsitzen und chillen. Geht einfach nicht. Weil ja im Zweifel dann die letzte Bahn... und schon muss man wieder auf die Uhr schauen. Wundervoll.
Außerdem haben wir bösen bösen Europäer es uns nicht nehmen lassen, an unserem ursprünglichen Plan festzuhalten: nämlich, im Konbini ein paar Dosen chu-hi (Alkopops) zu kaufen, um den Karaoke-Abend etwas zu versüßen. Kam bei den beiden Japanerinnen im Bunde nicht so gut an. War uns aber schnuppe. 

Apropos wundervoll, ich war mit May und Sonja in Ueno, dort ist eine recht bekannte Einkaufsstraße namens Ameyoko. Dort habe ich eine tolle Tasche erstanden, die leider den Nachteil hat, dass sie von innen nach Fisch stinkt. Hab ich aber leider erst bemerkt, als ich zu Hause war. Hier die Gründe, warum sie a) ein etwas fischiges Aroma hat und ich das b) auf der Straße selber nicht merken konnte:
Insgesamt gibt es dort sehr viel losen Fisch zu kaufen, wir sind dann im Untergeschoss eines Kaufhauses noch in einen chinesischen/koreanischen (?) Markt geraten - mit gefrorenen Hühnerfüssen und so Sachen... und ich habe spontan meine Zuneigung für doppelt und dreifach in Plastik verpacktes Essen entdeckt. Ehrlich, mir ist mehr Plastik lieber als lose Ware. Jedenfalls, wenn es sich um Fisch oder Lebensmittel im Allgemeinen handelt. Punkt für Japan! (Gegen ... Japan? Ach was, wir waren bestimmt im koreanischen Teil von Tokyo... obwohl der angeblich ganz woanders ist. Egal!)

Neben aromatischen Meeresfrüchten gab es hier auch äußerst geschmackvolle Mousepads. Ich wüßte ja, wem ich eins zu Weihnachten schenken könnte...

Und, Tokyo, Hauptstadt des Shoppens und Konsumierens, verlockt natürlich fast täglich mit zuvor nicht gekannten Dingen.

Fusselbürste in Form einer Katze. Und die normalen Bürsten sind auch schön bunt.

Ent-Tackerer in Alien-Form
Sprühdosen in Kläffer-Form
und getrocknete Mini-Fische als Snack zwischendurch. Äh, nein, danke.

Und dann war da noch der Donnerstag, an dem Anna unverhoffterweise frei hatte - eine Gelegenheit, die wir durch einen Besuch in Shibuya bestens zu nutzen wussten.

Und wenn man schon in Shibuya verabredet ist, muss man sich bei Hachiko treffen. Also, haben wir auch das erledigt. Fix ein Foto geschossen und dann los.
Ansonsten haben wir den größten Teil unserer Zeit logischerweise mit Shoppen verbracht. Anna hat mir dankenswerterweise einen Laden gezeigt, in dem ich tatsächlich auch mal Klamotten kaufen könnte, wenn ich denn müsste. Oder wenn ich plötzlich mein Faible für Kawaii-ness entdeckt hätte. Glücklicherweise brauch ich gerade keine Klamotten, aber es ist gut zu wissen, wo man was bekommen könnte. Und in Wahrheit interessierte uns die Kleidung ja auch nur am Rande. Das wahre Ziel hieß: MANDARAKE. Ein Laden, in den ich auch einfach mal einziehen könnte.
Schönes Fundstück in den endlosen Regalen voller toller Sachen: die komplette deutsche (!) Ausgabe von Akira aus den 90er Jahren. Steht auch bei mir zu Hause!
Hach, wieder ein Fundstück aus der losen Reihe "die Japaner und ihr Englisch" - ich hab so gelacht. Großartig!! Und ich hatte mich wirklich schon gefragt, was denn in Japan die "magischen Worte" sind. Ihr wißt schon, wenn ein Magier einen Zauberspruch aufsagt. Auf deutsch wär es "Abrakadabra" oder so. Und das äquivalent zu "Sesam öffne dich" ist - jedenfalls im Mandarake-Store - "Staff"! Loved this.
Eigentlich wollte ich euch das Bild ja noch rumdrehen, aber ihr versteht es auch so: das sind Fächer, mit denen frau sich im Sommer mit heißen Typen eine kühle Brise zufächern kann. Alle Temperaturangaben meine ich mehr oder weniger relativ ... Hihi.




Und nachdem wir ausgiebigst bei Mandarake gestöbert hatten, war gegen einen Imbiß auch wirklich gar nichts einzuwenden. Es gab göttliche Okonomiyaki. Wörtlich übersetzt etwa: Brat, was du magst. Besteht aus einer Art Pfannkuchenteig mit Gemüse, dazu dann die Zutaten nach Wahl und dann Okonomiyaki-Sauce und Mayo drauf. Zum Schluss garnieren mit Flocken von getrocknetem Thunfisch. Saulecker. Und dann hatten wir auch noch Glück und waren noch rechtzeitig da, um das Mittagsangebot für wenig Geld zu bekommen - mit einer Extraportion Bratnudeln noch dazu. Yey! Danke Anna! Das war super :-)

Schließlich war da noch der Ausflug nach Akihabara... auf der Suche nach einem Controller für Sonjas PS2. Haben wir da leider nicht gefunden, dafür vielen schönen anderen Mist.

mp ----- 5?!

Oh ja, liebe Freunde, das ist eine Steve-Jobs-Actionfigur. Wer einen Steve haben möchte, schickt mir bitte eine mail.
So, und am Montag war auch wieder Ikebana. Wie immer kann ich euch das natürlich nicht vorenthalten. War übrigens sterbenslangweilig, weil wir, genau wie letzte Woche, unsere Blümchen nicht stecken durften, wie wir wollten, sondern einen klassischen japanischen Aufbau stecken mussten. Schnarch. Übrigens in etwa das gleiche wie in der Woche zuvor. (gelbe Blumen, Bild drunter. Langweilig. Schnarch.)


Zum Schluss noch ein gute Nachricht und ein Dankeschön: ein neues Überlebenspaket ist angekommen. Hurra!
Warme Socken, Brot, Lebkuchen und Käse. Alles, was man braucht. Perfekt! Danke Sabine :-)

2 Kommentare:

  1. hm, bei der Steve Jobs-Figur scheint es mir ja eher um einen Wackeldackel zu handeln...
    Ich konnte mich nicht entscheiden, was das bescheuerste war von den Dingen, die man kaufen konnte bis die Mousepads kamen, die haben den Vogel abgeschossen. Ich möchte übrigens keines, danke. ;)

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  2. Ich dachte auch eher, wir könnten "Erc" eins schenken ;-) Ist schließlich DER Computernerd in unserem Bekanntenkreis...

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