Freitag, 14. September 2012

Erster Tag unterwegs

Puh, ich bin erledigt. Heute hatten wir um 11 Uhr ein Treffen an der Uni, eine erste Infoveranstaltung mit anschließenden Behörden- und sonstigen Gängen. Zurück im Wohnheim war ich um 20:10 Uhr, nur um gleich mal den Rahmen abzustecken. 

Die Uni ist mit der Bahn prima zu erreichen - wir fahren mit der Bahn von der hier nächstgelegenen Station los und fallen quasi direkt vor dem Eingangstor aus dem Fahrstuhl der Zielstation. Apropos Eingangstor, das sieht ungefähr so aus: 




Nach diversen Informationen zur Uni, zu den Seminaren, bezüglich der Stadt und der Wohnheime und schließlich die Katastrophenschutzmaßnahmen betreffend, haben wir dann nach einer kurzen Mittagspause mit zwei netten Mädels vom International Student Center die ersten Behördengänge gemacht. Von der Registrierungsstelle für Ausländer zur Krankenversicherungsstelle, dann zur Bank und schließlich zum Elekrofachgeschäft. 

Mal ein kleiner Eindruck, Blick aus dem ... keine Ahnung .... zwölften Stock (oder so) der Behörden in Nerima-ku (der Stadtteilverwaltung). 




 Das Fensterbrett dort sieht so aus: 




Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um eine Familie von Rettichen handelt. Warum, haben wir aber nicht ergründen können. 

Also, letzter Punkt der Tagesordnung: Handy kaufen. Mit Prepaid-Karte, weil sich die hier üblichen 2-Jahres-Verträge nicht rechnen, wenn man nur sechs Monate da ist. Im dritten Laden hatten wir dann endlich jemanden gefunden, der diese Prepaid-Handys noch anbietet und sofort verfügbar hatte. Betreten haben wir den Laden gegen 15:15 Uhr, vermute ich mal. Raus waren wir da um 19:00 Uhr. 
Zwischendurch durften wir beobachten, wie eine Unmenge an Formularen ausgefüllt wurden (es waren immerhin drei Handys, die benötigt wurden), wie um uns herum die Hölle losbrach, weil nämlich um 16 Uhr der Verkauf des neuen iPhone 5 startete und nebenbei hatten wir einen ausführlichen Einblick in die japanischen Elektronik-Verkaufs-Industrie. Ihr müsst es euch etwa so vorstellen: Auf einer etwas zu kleinen Ladenfläche stehen von jedem Mobilfunkanbieter einzelne Verkaufsstände. In und vor jedem Stand stehen ein paar Mitarbeiter der Anbieters, jeder adrett in der firmeneigenen Montur, und rufen den Kauf- und Informationswilligen die neuesten Infos um/in die Ohren. Und wenn es zu den Produkten gerade nichts tolles gibt, dann doch wenigstens ein dreifach geschmettertes "Willkommen". Alle gleichzeitig, aber keineswegs synchron, versteht sich. Und, wie gesagt, zur Feier des Tages wurde man schon auf dem Gehweg vor dem Laden nachdrücklich dazu aufgefordert, jetzt aber bitte mal das neue iPhone zu kaufen. 

Da auf die Optik beschränkt, kann mein Bild diese Reizüberflutung leider nicht wiedergeben, aber vielleicht bekommt man einen Eindruck von der Enge. 




Dies ist wohlgemerkt der Informationsschalter, an dem jeder Kunde Halt machen muss, der irgendeine Frage hat, einen Vertrag will.... was auch immer. Nur die Kasse, die ist woanders. 

Ehrlich gesagt haben wir zwischendurch, oder besser, kurz bevor wir endgültig in diesem Laden zusammengebrochen sind, eine Pause gehabt - die Verträge mussten noch freigeschaltet werden oder sonstwas, auf jeden Fall hatten wir eine halbe Stunde Zeit und haben sie für ein Eis genutzt. Im siebten Stock eines Einkaufszentrum fanden wir beispielsweise diese "Mango-Parfaits". Ok, eine Kugel Eis, Sahne, Mangostückchen, Mangosauce, Biscuitstücke und Cornflakes (!). Für schlappe 7 Euro. Nun ja, dass Tokyo ein teures Pflaster ist, hatten wir ja geahnt...




Auf jeden Fall bin ich jetzt im Besitz eines japanischen Mobiltelefons. Praktisch daran: ich bin jetzt über das Gerät per Mail zu erreichen. Wer die Adresse haben möchte, schreibt mich bitte über FB oder meine normale Mailadresse an. Dort bin ich natürlich nach wie vor erreichbar, aber es gibt jetzt halt noch eine weitere Möglichkeit. Die Mobilkommunikation lebe hoch!!

Überhaupt wird ja den Japanern nachgesagt, sie seien extrem technik-affin. Ich glaube das, nach dem heutigen Tag, auch. Und ich habe bereits einen trifftigen Grund ausgemacht: Wenn man jedes Jahr dieses Wetter ertragen muss, dann liebt man jedes Gerät, das einem ein besseres Leben ermöglicht. Hoch leben also auch die Klimaanlagen (in Häusern und Autos) und natürlich meine persönlichen besten Freunde, die Getränkeautomaten. 
Aber dazu ein andermal mehr...








2 Kommentare:

  1. Was passiert, wenn man als Mann durch den Eingang der Frauenuni geht? Wird da ein Alarm ausgelöst?

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    1. Da du keinen Studentenausweis wirst vorzeigen können, müsstest du wohl mit dem netten Wachmann, der direkt hinter diesem roten Tor steht, verhandeln ;-) Vielleicht freut er sich über Abwechslung?

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